Gerade jetzt ist das Thema eGK-Lesegeräte aktuell wie nie: schon länger gibt es eArztbriefe, die eAU soll seit Oktober 2021 angewendet werden, ePA, eRezept und eMP stehen quasi vor der Tür. Ob wir die Materie nun gut finden oder nicht: für eine Funktion dieser Module müssen Kartenlesegeräte an den Sprechstunden-Arbeitsplätzen vorhanden sein, da die entsprechenden Formulare mittels eHBA signiert werden müssen.
„Plug-and-Play“ wird zwar auf deren Website vom CGM-Systemhaus sinngemäß beworben. Wer aber die „Do-It-Yourself-Variante“ der eGK-Geräte mit Vertrauen in die, laut CGM, zu Verfügung gestellte Schritt-für-Schritt-Anleitung erwirbt stößt sehr schnell auf unüberwindbare Hindernisse. So endete mein eigenes Unterfangen am schlichten Hinweis, mich doch an meinen „DVO“ zu wenden. Der „Dienstleister vor Ort“ soll es also richtig – „Do it yourself“ geht irgendwie anders…
Dabei ist die Einbindung eines Lesegerätes alles andere als schwer. Folgend mal eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, mit der es Jede:r hinbekommen sollte. Wie immer ohne Gewähr und auf eigene Verantwortung.
Ziel:
- neues eGK-Lesegerät Orga 6141 online soll als weiteres Lesegerät in Medistar eingebunden werden
- das Lesegerät soll an einem Sprechzimmerarbeitsplatz nutzbar sein
Vorgaben:
- der anzubindende Sprechzimmerarbeitsplatz heißt „Zimmer4“
- der zugehörige Task ist Nr. 37
- bei der Erstinbetriebnahme wird das Gerät Orga6400-03 genannt
1. Vorarbeit – Anlegen des eGK-Arbeitsplatzes in Medistar
Zunächst muss der gewünschte Task auf die Nutzung eines eGK-Lesegerät vorbereitet werden. Dazu Aufruf von IEGK.
Hier nun Auswahl des Reiters Arbeitsplätze, dort auf Erfassen klicken, in das Dialogfeld für den Namen einen solchen OHNE LEERZEICHEN wählen . denn auch notieren/merken! In unserem Beispiel eben Zimmer4.
Weiter nun im gleichen Dialog Aufruf des Reiters Tasks. Hier muss nun einiges eingestellt werden – danach mit Klick auf OK bestätigen.
- Tasknummer (in unserem Fall 37)
- Port-Nummer: hier muss eine noch freie Portnummer gewählt werden (einfach die nächsthöhere freie Zahl wählen – mit Tabelle in der oberen Bildhälfte abgleichen) – im Beispiel war die 17008 noch frei.
- Arbeitsplatz einstellen (Zimmer4)
- Konnektor und C-Box sollten voreingestellt sein
Mit der Bestätigung dieser Einstellungen öffnet sich ein Fenster der Windows-Firewall (Medistar weist mit einem kleinen Dialog auch direkt nochmals darauf hin) – hier unbedingt Zugriff zulassen wählen. Achtung: muss ggf. mit Administator-Logindaten bestätigt werden!
2. Erstinbetriebnahme eGK-Lesegerät
Auf diesen Abschnitt möchte ich hier nicht im Detail eingehen, da man durch das Koco-Service-Tool sehr gut durch alle notwendigen Schritte geführt wird. Das Koco-Service-Tool kann über einen gesonderten Button im Dialog IEGK aufgerufen werden. Hier wird das Gerät dann mit dem Konnektor gepairt. Achtung: der Button wird erst nach Abarbeiten der Schritte unter 1. sichtbar!
3. Einstellungen am Konnektor
Die restlichen Einstellungen müssen nun am Konnektor vorgenommen werden. Hierfür öffnet man einen Browser und gibt die Adresse der Managementkonsole des Konnektors ein. In unserem Fall hat der Konnektor die Adresse 192.168.0.5 – die Adresse im speziellen Fall muss in den eigenen Unterlagen nachgesehen und entsprechend variiert werden.
https://192.168.0.5:9443/administration/start.htm
So kann der Link zur Managementkonsole aussehen
Es erscheint dann ein Dialog, in dem man seine Admin-Zugangsdaten für die Koco-Box (also den Konnektor) eingeben muss. Danach befindet man sich auf der Oberfläche der Management-Schnittstelle.
Hier links Aufruf des Menüpunktes „Kartenterminaldienst“. Ganz unten stehen die gepairten Lesegeräte. Dabei findet sich nun auch das gerade eben inbetriebgenommene Orga6400-03. Hier nachschauen, welche zugehörige ID vergeben wurde, diese merken – also CT_ID_0004.
Nun Klick im linken Menü auf Infomodell. Hier muss man ob der Reihenfolge nun etwas aufpassen:
1. Bei Arbeitsplätze Klick auf Arbeitsplatz hinzufügen – im Dialog zunächst mal nur den in Medistar auch vergebenen Arbeitsplatznamen eingeben: Zimmer4. Sonst hier noch keine Anpassungen vornehmen, Klick auf die Diskette zum speichern.
2. Nun bei Kartenterminals Klick auf Kartenterminal hinzufügen. Im Dialog nun die Konnektor-interne ID des neuen Lesegerätes (CT_ID_0004 – siehe oben) als ID eintragen, alle Slots markieren, dem Mandanten, und den gewünschten Arbeitsplatz anhaken – Arbeitsplatz (e) bleibt frei. Bestätigung mit Klick auf die Diskette.
3. Abschließend nochmals zurück zum Arbeitsplatz. Hier kann jetzt auch ein Haken am passenden Kartenterminal (CT_ID_0004) gesetzt werden. Unter Kartenterminal (e) muss das Haupt-Terminal mit der gesteckten SMC-B angehakt werden! Bestätigung wieder mit Klick auf die Diskette.
4. Zu guter Letzt, immer noch im Bereich Infomodell muss noch unter CS-AP-Objekte ein solches hinzufügen wie nachfolgend dargestellt.
Das war auch schon alles – das Lesegerät ist nun im Konnektor konfiguriert und sollte in Medistar ansprechbar sein!
Vielen herzlichen Dank für die wirklich sehr hilfreiche Beschreibung.
Meine Frage : Wie sieht es bei einem Umzug /Ersetzen des Rechners1 (wo das Lesegerät eingerichtet wurde) aus, wenn der Rechnername nicht mitgenommen werden kann?
Hinweis: Die Arbeitsplatznamen beim Aufrufen des IEKG Dialog müssen nicht mit dem echten PC Namen des Rechners übereinstimmen. Ist jedenfalls so bei uns von dem Dienstleister eingerichtet wurden. Die Computername stehen dort nicht drin, sondern z.B. sp1, sp2, sp3… diese sind nur den Tasks zugeordnet. Wenn ich auf dem neuen Rechner (alter Rechner 1 wird komplett ersetzt), die Tasks-Nummern des alten Rechners mitnehme, dann müsste der Kartenleser auch auf den neuen Rechner ohne weiteres eingreifen funktionieren oder? Der echte Computer-Name des PCs taucht in der Kocobox nicht auf. Beim Aufrufen des IEKG Dialogs wird ein beliebiger ausgewählter Name mit der Tasknummer verbunden. Die Frage ist, ob der Computername überhaupt für die Migration relevant ist?
Vielleicht müsste noch der Treiber von dem Org-Gerät auf dem neuen PC manuell nachinstalliert werden. Die Treiber wurden vielleicht vorher mit dem Service-Tool im Hintergrund bei der Einrichtung des Kartenlesers installiert. Das Service-Tool dürfte wahrscheinlich nicht nochmal ausführt werden, da das Kartengerät schon in der Kocobox bekannt ist?