HzV-TK – kein Verlust von P4-Ziffern auch ohne stundenlangen Aufwand

Die Selektivverträge im „HzV-Land“ Baden-Württemberg entwickeln sich prächtig, gerade erst im vergangenen Jahr hatte die AOK die Vergütung von multimorbiden Patienten kräftig angehoben. Wie so oft zieht nun auch der TK-Vertrag nach. Allerdings stellt man schnell fest, dass, anders als bei der AOK, ein Modul zur Überprüfung der Multimorbiditätsdiagnosen in Medistar nicht implementiert ist. 
Eine händische Überprüfung auf Zutreffen von Diagnosen aus drei der insgesamt 19 Diagnosegruppen (vier kleingedruckte DIN-A4-Seiten) erscheint illusorisch. 

Ziel:

  • mit einer Tagesliste sollen am Ende des Quartales vor der Abrechnung für alle TK-Patienten Hinweise auf die Erfüllung der einzelnen Diagnosegruppen zur Erfüllung einer Multimorbidität angezeigt werden
  • diesen Patienten kann dann bei insgesamt zwei Kontakten jeweils die Leistungsziffer 56544 zugeordnet werden

Vorgaben:

  • Dauerdiagnosen sind alle möglichst korrekt ICD-kodiert
  • die Tageslistenmethode ist ob der angewandten Technik dennoch etwas Durchsichtsarbeit, da die Diagnosentreffer wiederholt in der Ergebnisliste auftauchen

1. Konfiguration der zugrundeliegenden Patientenlisten:

Zunächst benötigt man für jede Diagnosegruppe, auf die später überprüft werden soll eine Patientenliste, die das Patientengut auf die Vorgaben eingrenzt. Dazu werden die Patientenlisten über Eingabe von „PLIST“ im Befehlsfenster aufgerufen und ein freier Listenplatz ausgewählt (oder einfach auf „Neu“ geklickt) – da hier mehrere gleichartige Listen erstellt werden müssen sind aufeinanderfolgende Listenplätze sinnvoll für eine bessere Übersichtlichkeit.
Für Details verweise ich auf die anderen Beiträge zum Thema Patientenlisten. 

2. Patientenliste zur Auswahl der zu prüfenden Patienten

Es sollen nur Patienten im HzV-TK-Vertrag geprüft werden. Diese müssen vorab mittels einer Patientenliste ausgesucht werden. Hierzu verwendet man eine einfache Patientenliste: 

3. Vorbereitung der Prüfung – Tagesliste mit einer Patientenliste

Nachdem unsere Patientenlisten nur immer auf eine Diagnosegruppe prüfen bringt uns das noch nicht so richtig weiter. Wir müssen also erreichen, dass die erstellten Listen allesamt für das zu prüfende Quartal, das uns interessiert durchlaufen werden. So etwas funktioniert mit einer Tagesliste in Verbindung mit Patientenlisten. 

Dazu wird wie gewohnt der Dialog zur Tagesliste über Eingabe von „TLIST“ im Befehlsfenster eingegeben. Hier müssen folgende Einstellungen vorgenommen werden:

  • Festlegung des zu untersuchenden Zeitraumes (z.B. in unserem Beispiel 01.10.2017 bis 31.12.2017)
  • Feld „Beschränkung auf Zeilentyp“ leer lassen
  • „zusätzlicher Druck von Zeilentyp“ leer lassen
  • Option „mit Patientenlisten“ aktivieren
  • bei „nur diese Schemata“ die vorher erstellten Liste eintragen (im Beispiel also „68-86“)
  • Option „ausschließlich die Ergebnisse der Patientenlistenprüfungen auflisten“ aktivieren
  • Option „Nachverarbeitung Patientenliste“  aktivieren

4. Prüfung durchführen

Zunächst Sicherstellen, dass die Patientenliste aus 2. schon gelaufen und im Hintergrund geöffnet ist. Nun die Tagesliste auf 3. mit einem Klick auf „OK“ anstoßen. In der Trefferliste erscheinen nur Patienten, auf die Kriterien unserer Patientenlisten zutreffen. Nun scrollt man sich durch das Ergebnis und spürt die Patienten auf, bei denen mindestens drei verschiedene Patientenlisten als Treffer erscheinen: Diese werden per Doppelklick auf die jeweiligen Treffer/Datumszeilen aufgerufen und die maximal zwei möglichen Abrechnungsziffern 56544 ergänzt. 

 

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Spamschutz: oneundthirty − twoundtwenty =